Änderungen in Datennetzwerken und die SDN-Verlagerung
Daten-Networking verändert sich. Die Virtualisierung, d. h. die Erstellung einer virtuellen Version von Ressourcen wie Anwendungen, Servern und Netzwerken, ist mittlerweile weit verbreitet. Komplexe, virtualisierte Anwendungen erfordern einen flexibleren Support bei gleichzeitiger Nachfrage der Kunden nach niedrigeren Kosten.
Die IT-Flexibilität entwickelt sich weiter und neue Rechenzentrumsarchitekturen werden erforscht. Unternehmen streben danach, die Bereitstellung von technologischen Services zu beschleunigen. Sie wollen die Kontrolle über die IT behalten und gleichzeitig die Komplexität reduzieren und die Kosten senken.
Unternehmen und Entwickler haben einen Bedarf an neuer physischer Infrastruktur, und zwar so schnell wie möglich. Sie können es sich nicht mehr leisten, wochenlang oder sogar noch länger auf die Bereitstellung der Infrastruktur zu warten. IT-Gruppen müssen den sich ändernden Marktbedingungen und den Erwartungen ihrer Kunden innerhalb von Stunden oder sogar nur Minuten gerecht werden.
Die Netzwerkarchitektur ändert sich, da die Kunden eine Architektur wollen, die einfacher zu implementieren und zu verwalten ist. Diese Anforderungen an die Netzwerkarchitekturen führen zu einer Verlagerung, die weg von traditionellem Networking und hin zu SDN (softwaredefiniertem Networking) führt.
Eine Lösung zur Verbesserung der IT-Flexibilität ist die Implementierung einer softwaredefinierten Architektur, einem SDDC (Software-Defined Data Center).
Was ist ein SDDC?
Techopedia definiert ein SDDC als „eine Art Datenrepository, in dem alle Ressourcen und Services des Rechenzentrums durch softwarebasierte Techniken und Prozesse bereitgestellt, überwacht und verwaltet werden“.1 Dieses Datenrepository ermöglicht die Verwaltung und Kontrolle der Software, Hardware und weiterer IT-Prozesse des Rechenzentrums durch Automatisierung. Techopedia weist darauf hin, dass ein SDDC oft „ein "Enterprise Class" Rechenzentrum ist, das Cloud Computing und Virtualisierungstechniken verwendet“ und dass SDDCs oft „über Server-, Speicher- und Netzwerkvirtualisierung verfügen“.1 Diese Virtualisierungskomponenten können mit Hilfe von Software verwaltet werden, die ein zentralisiertes und integriertes Ressourcenmanagement ermöglicht.
Welche Vorteile bieten die Servervirtualisierung und ein SDDC?
SDDCs können IT-Gruppen dabei helfen, schneller auf neue Anfragen nach IT-Ressourcen zu reagieren. Dies ist möglich, wenn Infrastrukturressourcen gebündelt sind, Verwaltungsressourcen standardisiert sind und eine richtliniengesteuerte Bereitstellung gewährleistet ist. Gleichzeitig ermöglicht ein SDDC den IT-Gruppen, die Kontrolle über die Bereitstellung zu behalten, die Kosten zu reduzieren und die Modernisierung von Anwendungen voranzutreiben.
Die IBM SDDC-Seite teilt Folgendes mit: „Das SDDC ist das Ergebnis jahrelanger Entwicklung in der Servervirtualisierung".2 SDDCs nutzen die Virtualisierung, um virtuelle Maschinen (VMs) aus der Hardware-Infrastruktur zu erstellen und Software sowie Tools zur Verwaltung der virtualisierten Ressourcen anzubieten.
Wenn ein Rechenzentrum virtualisiert wird, können alle Ressourcen des Systems abstrahiert und als weniger komplexe Software dargestellt werden. Der Servervirtualisierungsprozess, bei dem Ressourcen von physischen Servern abstrahiert werden, erhöht die Bereitstellungsgeschwindigkeit, steigert die Systemauslastung und reduziert die Kosten für die Hardware. Die Servervirtualisierung hilft Unternehmen auch, die Vorteile der Bündelung ihrer Ressourcen für die Infrastruktur zu nutzen.
Die Abstraktion ermöglicht es, die Ressourcen des Rechenzentrums wie Datenverarbeitung, Netzwerke und Speicher als Service zu vermarkten und verschiedenen Kunden Zugriff auf das Rechenzentrum zu erteilen.
SDDCs sind ein großer Vorteil für kleinere Unternehmen, da sie ihnen dabei helfen, Rechen-, Netzwerk- und Speicherelemente zu nutzen, die sie sonst aufgrund der Kosten für den Aufbau einer Infrastruktur nicht realisieren könnten. Mit dem Aufkommen des SDDC wurden auch mehr Funktionen in die Cloud verlagert, wodurch sich die Art und Weise, wie die Enterprise-IT-Abteilungen Anwendungen bereitstellen und darauf zugreifen, systematisch veränderte.
Wie auf der Seite von SDX Central zu lesen ist, bietet „SDDC Kunden, die nicht über die nötige Infrastruktur verfügen, die Möglichkeit, Netzwerkservices und -ressourcen wie Computing-, Netzwerk- und Speicherlösungen aus der Cloud zu mieten“.3 In ähnlicher Weise ermöglicht ein SDDC Anbietern die zentralisierte Infrastruktur des Rechenzentrums zu nutzen, um Netzwerkservices und Ressourcen für viele verschiedene Kunden bereitzustellen.
Die geringeren Kosten für Hardware und Speicher haben dazu geführt, dass SDDCs immer beliebter werden. Unternehmen sparen sich die Kosten für die Errichtung großer Rechenzentren und können die Ressourcen der Zentren dann als Infrastruktur-as-a-Service (IaaS) vermieten.
Was sind die wirtschaftlichen Vorteile eines SDDC?
In einem SDDC kann virtualisierte oder abstrakte Software Netzwerkservices und -ressourcen darstellen. Diese Darstellung bedeutet, dass physische Verbindungen und Hardwareteile nicht manuell angepasst werden müssen, um Änderungen vorzunehmen. Beispielsweise könnte eine Speichereinheit verschiedenen Kunden zugewiesen werden, ohne dass jemand physisch vor Ort sein muss, um die Änderungen durchzuführen.
Software kann dazu beitragen, den SDDC-Bereitstellungsprozess zu beschleunigen, und eignet sich hervorragend für die Automatisierung und Selbstbereitstellung von Services. Durch den Einsatz von Software für die Planung, Bereitstellung und das Management von Services rationalisiert die Software den Bereitstellungsprozess. So lassen sich die Betriebskosten für kostenintensive manuelle Konfigurationen reduzieren.4
Ein weiterer Vorteil von SDDCs ist der geringere Energieverbrauch, der eine rasche Skalierung der Ressourcen ermöglicht. Der Skaleneffekt kann von zentralisierten Rechenzentren für den Einsatz von Hardwarekomponenten genutzt werden, die für den Massenenergieverbrauch und für grüne Energiequellen wie Solar- und Wasserkraft optimiert sind.
SDDCs können die Sicherheit von IT-Infrastrukturen erhöhen. Durch die Zentralisierung der Kontrolle über die gehosteten Daten können SDDCs das Risiko von Cyberangriffen und Datenverlusten verringern.
Beschleunigung des Umstiegs auf ein SDDC mit der Cloud
Cloud Services können dazu beitragen, den Übergangsprozess zu einer SDDC-Architektur zu beschleunigen und die damit verbundenen Herausforderungen zu bewältigen. Der Zeitaufwand und die Risiken, die mit der Umgestaltung der bestehenden Infrastruktur eines Unternehmens verbunden sind, können durch den Einsatz eines SDDC auf einer cloudbbasierten Infrastruktur verringert werden. Durch den Einsatz von cloudbasierten Verwaltungstools kann auch die Zeit, die für die Installation der Tools auf der lokalen Infrastruktur benötigt wird, eingespart werden. Wenn der Cloud-Anbieter die für die Einrichtung des SDDC erforderlichen Tools und Schnittstellen bereitstellt, kann die IT-Abteilung des Unternehmens unnötige Lernkurven vermeiden. Die cloudbasierten Ressourcen können von den Administratoren mit diesen Tools auf die gleiche Weise verwaltet werden wie die Ressourcen vor Ort.
Ihr Unternehmen reduziert zudem seine Kosten, indem es ein cloudbasiertes SDDC nutzt, anstatt die gesamte physische Infrastruktur zu erwerben. Einige Beispiele dafür, wie dieses cloudbasierte SDDC Ihrem Unternehmen Vorteile bringen kann, inkludiert die folgenden:
Erstellung einer neuen cloudbasierten Umgebung und anschließende Beseitigung aller überflüssiger Computerausrüstungen oder Investitionsausgaben.
Nutzung der vorhandenen physischen Infrastruktur in einer hybriden Umgebung und anteilige Verwendung der Cloud zur Ressourcenerweiterung. Diese Methode erspart Ihnen die Kosten für den Kauf und die Bereitstellung zusätzlicher physischer Systeme.
Durch den Zugriff auf eine cloudbasierte Infrastruktur können Unternehmen ihren Speicher skalieren und die neueste Technologie nutzen. Sie können dies erreichen, ohne ihre physischen Systeme häufig aufrüsten zu müssen. Bei der Bereitstellung eines SDDC in der Cloud wird die Anwendungsleistung verbessert und das Datenwachstum unterstützt, während große Investitionsausgaben vermieden werden.
Ein SDDC in der Cloud hilft Unternehmen, die Kontrolle über ihre Umgebungen zu bewahren. Wenn Public Cloud Services nicht beaufsichtigt werden, kommt es häufig zu Problemen in Bezug auf Sicherheit, Governance und Regulierung.
Sollten sich Unternehmensanwender und Entwickler jedoch für eine IT-Aufsicht für ihr cloudbasiertes SDDC entscheiden, können sie sicher auf Cloud-Ressourcen zugreifen und gleichzeitig eine sichere Umgebung aufrechterhalten. Die IT-Überwachung trägt dazu bei, eine Umgebung zu schaffen, in der es einfach ist, zu überprüfen, ob die Benutzer der Umgebung die externen Vorschriften und internen Richtlinien einhalten.
Ressourcen
Software-defined data center [Softwaredefiniertes Rechenzentrum], Techopedia, 25. Januar 2017
Software-Defined Data Centers: A Complete Guide [Softwaredefinierte Rechenzentren: Ein umfassender Leitfaden], IBM.com, 6. Dezember 2018
Was ist ein softwaredefiniertes Rechenzentrum? SDX Central, 7. Mai 2015
SDDC-Manager, VMware, 13. November 2017